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Danke nach Liverpool...

Genauer gesagt: Nach Sydney-Liverpool in Australien. Das Kompliment, dass mir ein dort lebender entfernter Verwandter im Gästebuch hinterlassen hatte, spornte mich gleich an, nach einem Leonard genauer zu suchen, von denen ich schon deren zwei auf diesen Seiten erwähnt hatte. Aber "zwei" sollte nur die Spitze eines Eisbergs sein, im Laufe eines Abends waren es locker 13 Leonards geworden. Es war einer der typischen Modenamen. Jahre später wird schon wieder nach einem Leonhard Gülpen gesucht - diesmal in einem ganz anderen Zusammenhang: Die Moderatorin Julia Leischik sucht in der populären SAT-1-Sendung "Bitte melde dich" diesen Leo für seine Schwester - und findet ihn bei Aachen. Einen Gülpen im Dreiländereck suchen? Wie lange dauert eine Nadelsuche im Heuhaufen? Die Antwort in der TV-Sendung am 12. Juni 2013 lautete: 20 Jahre! Übrigens: Hugh aus Australien war vor Jahrzehnten aus Schaesberg ausgewandert.


Der Goldrausch lockte ihn nach San Francisco

Am 10.6.1850 legte der Passagierdampfer "Tennessee" in San Francisco an. Charles van Gulpen und seine polnische Frau hatte das Goldfieber von Deutschland nach Amerika gelockt. Es scheint so, als habe Charles später seine "Nuggets" in die Firma seines Kompagnons Henry Casebolt gesteckt, der Pferde- und Kabel-Bahnen entwickelte. Dann trennten sich ihre Wege und van Gulpen wandte sich erfolgreich der Musik zu. Seine Frau starb leider bei der Geburt des dritten Sohnes. Seinen vierten Sohn schenkte ihm später seine zweite Frau, eine Schweizerin.

Sein Sohn George Washington van Gulpen machte eher unrühmlich von sich reden. Nachdem der junge Mann als Drogist arbeitete, ließ er sich später als 36jähriger bei den Wahlen von der Volkspartei aufstellen. Das Motto: "Für Ehrlichkeit, Wirtschaft und Reformen..." Zu dieser Zeit war er Gewerkschafts-sekretär der Zigarrenmacher. Nur: Mit der Ehrlichkeit nahm er es nicht genau. Ein Jahr nach Erscheinen des Wahlslogans kündigte er bei der Gewerkschaft und plünderte überstürzt die mit 1150 Dollar gefüllte Kasse. Die Mitglieder waren geschockt und änderten sofort die Satzung, damit dies nie wieder vorkommen möge.

Von "George-Dabbelju" las man nichts mehr, aber seine Gattin und auch Tochter Mary tauchten 1901 und 1906 noch einmal in High-Society-Berichten auf: In einem Nobelhotel von Monterey Bay und bei der großen Opernpremiere in San Francisco war von ihnen die Rede.

Mit einem Kasten Gulpener Pilsener lässt sich sehr leicht nach Gulpen & Co forschen - meint Ulrich J. Gülpen

Gülpen ohne Grenzen

Versetzen wir uns in das Jahr 1865: wir sind in der guten Stube Kölns, dem Gürzenich. Dort, wo heute Karnevalssitzungen stattfinden, spielte damals Johannes Brahms seine Serenade. Weiter westlich, im damaligen Vierländereck, wird zur selben Zeit Ludwig Josef Gülpen geboren. Nicht in Preußen, Holland oder Belgien, nein: im extra abgeteilten Neutral-Moresnet. Man konnte sich nämlich unter den drei Staaten wegen der Bodenschätze (Zink) nicht über die Grenzen einigen, vertagte das Problem und schuf 1816 einen neutralen Landstrich. Seit 1919 gehört er wieder zu Belgien. Und Ludwig Josef? Er heiratete auf deutscher Seite in Hoengen – und starb mit 67 Jahren in Kerkrade, Niederlande. Ein Sohn aus zweiter Ehe lebte in Alsdorf-Schaufenberg. Für die Gülpens gab es keine Grenzen.

Das galt wohl auch für den Kommandanten Peter Gulpen, der vom limburgischen herüberkam und 1771 in Stolberg seine Ehefrau fand. Bald stellte sich Nachwuchs ein, auch ein Zwillingspärchen war dabei.

Gulpener Straßennamen


Im Würselen-Morsbacher Neubaugebiet wurde eine Straße nach dem Ehrenbürger und ehemaligem Bürgermeister (+1984) benannt (Foto oben).

Das weltgrößte Ahnen-Register der Mormonen in Utah/USA kennt reichlich viele verstorbene Gülpens aus Morsbach. Die Familie war einmal, man kann wirklich sagen, extrem seßhaft in diesem Würselener Stadtteil. Seit 1599 wurde hier Steinkohle gefunden. Aus dem Namen "Gute Ley" wurde Gouley, aber dies ist Vergangenheit.

Kaiser Karls Landgut nannte sich Wormsall, aus dem später Würselen wurde. 

Im belgischen Hombourg finden wir eine Rue de Gulpen. Im niederländischen Beutenaken kennen die Hügellandtouristen sicher den Gulpenergrensweg und in Epen den Gulperweg am Aussichtspunkt "Alpensicht". Jeder Gulpen-Besucher kennt natürlich auch die schönen Aussichten, die der Gulperbergweg bietet und wie die Straße von Wijlre nach Gulpen heißt, steht auf dem Foto rechts! Fast vergessen hätte ich die Gulperstraat in Kerkrade, wo doch ganz in der Nähe meine Tante Maria gewohnt hat.

In Aachen-Königshügel heißt eine kleine Straße am Klinikum Gulpenerstraße (Foto links).

Ähnlich wie in Würselen erinnert auch im niederrheinischen Emmerich ein Straßenname an einen großen Sohn der Stadt.


Auf an den Bosporus! Wie Kaiser Barbarossa?

Gülpen-Homepage-Bauer Ulrich J. Gülpen


Auch wenn es einen (ehemaligen)Staatspräsidenten Gül gab und eine TV-Moderatorin Gülcan gibt - schliesslich ist Gül (= Rose) Teil vieler türkischer Wörter - das Wort Gülpen kommt so in der Türkei eher selten vor. Einige Ausnahmen gibt es: Ein türkisches Stahlwerk heißt tatsächlich Gülpen und hin und wieder begegnet einem in Ankara ein Lieferwagen für Fenster und Türen der Firma "Gül-pen" und bedeutet "Rose-Fenster. Na dann: Merhaba! (Foto: Vor einem türkischen Kiosk in Köln-Ehrenfeld).

Und da wäre noch eine Türkin, die ich in Facebook fand, aber erstaunlicherweise aber keine Verbindung zu unserer Familie hat. Hier ein Screenshot:




Wir erinnern uns an PASCAL DAVID - VANGÜLPEN

Dieser Totenzettel fiel dem Genealogie-Kollegen Brammertz auf und hat ihn mir netterweise übermittelt. Die Schreibweise Vangülpen ist ungewöhnlich. Ich weiss lediglich, dass die Menschen mit adligem Namen das Prädikat in den Familiennamen einbauten, um Repressalien in der napoleonischen Zeit zu verhindern. Nur: Ob er einen Doppelnamen hatte (David - Vangülpen) wissen wir (noch) nicht!

In gewissen Linien blieb der Familienname "van Gülpen" erhalten, in anderen musste/wollte man ihn ändern. Das Adelsprädikat "van" liess Franz Gülpen aus Heerlen ganz weg, das sein Vater Gerhard Franz noch im Namen trug. Auch dieser Vorgang trug sich zur Zeit der Jahrhundertwende um 1800 herum zu. Es betrifft eine Ahnenreihe, die heute nach Herzogenrath-Strass führt.

Ein weiteres kleines Rätsel tut sich bei den folgenden beiden Totenzetteln auf, wo wir im 19. Jahrhundert in Aachen noch den Namen "Galopin" entdecken, der vermutlich ein Ableger des alten Aachener Namens Galopia ist. Sozusagen der Zeit entsprechend "verfranzt". Die Gattin von Louis Schleicher, Lily, hiess mit ihrem Geburtsnamen Galopin. 

Lob und Dank an die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde, Gruppe Aachen, Herrn Brammertz und natürlich auch an Frau Gülpen! ;-)

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Zeittafel rund um das alte Gulpen-Rittergeschlecht


1081 Berneau ist Teil der Grafschaft Dalhem.

1259 Der Herzog von Brabant erwirbt die Grafschaft Dalhem.

1288 Die Schlacht von Worringen hat einen Sieger: den Herzog von Brabant. Das Herzogtum von Limbourg ging unter seiner Herrschaft jedoch unter. In der Fühlinger Heide im Norden Kölns standen sich 10.000 Ritter, Reiter, Söldner und Bauern gegenüber. Mehr als 1.000 Tote forderte die größte Schlacht des Mittelalters. Auf dem St.Tönnis-Platz in Worringen steht daher ein Denkmal.(Foto links)

1297 Die Kirche St. Servatius gegenüber dem späteren Gülpen-Schloß Berneau-Borcht wird erstmalig erwähnt. Bischof Servatius (+384), war im Verbreitungsgebiet der Familie Gulpen sehr populär.

1314 existierte im Berneauer Ortsteil Longchamps ein Turm-Bergfried. Man nennt ihn „Over het Water“ oder französisch „Outreleau“ – über dem Wasser (Foto unten: Der Adelsstein des renovierten Longchamps-Schlosses in Berneau).


1352 Graf Johann von Sponheim verzichtet auf seine Ansprüche gegenüber dem Marienkapitel Aachen in seinem Herrschaftsbereich rund um die Mosel.

1359 Gerard von Berneau starb. Seine Tochter Catherine (+1392) hat einen Sohn, der möglicherweise Heinrich von Goleppe, genannt von Gulpen war. Auch nannte man ihn Heinrich von Biernawe (Berneau). Heinrich war 1359 Schöffe von Fouron-Le Comte (holl. s’Gravenvoeren).

1365 bis 1539: Der Familienzweig von Gülpen im Aachener Dreiländereck macht erfolgreich von sich reden. Es beginnt mit Dierich, ca. 1365 - 1431. Frambach ca. 1415 - 1497, Heynrich + nach 1505, Jacob, Reynart + nach 1497 und mit dem letzten Mitglied, der Tochter von Frambach, Anna. Sie stirbt auf Reynartskehl 1539. 

1369 Die Ritter Heinrich von Gülpen und Sohn gehören zu den Siegern des Landfriedens 1369. 

1370 Ritter Johan van Eynatten heiratet Johanna van Neubourg van Gulpen in Gulpen/NL.

1371.  Ritter Remy Thoreel von Berneau, Drossart von Valkenburg, wird ebenso wie Ritter Nikolas von Gülpen am 22. August bei der Schlacht von Baesweiler gefangen genommen. Sie kämpften mit Wenceslas, Herzog von Brabant. Ritter von Gülpen kam drei Jahre später wieder frei.

1394 In einer Urkunde zeichnet Johann Gülpen von und zur Neuerburg (Gulpen). 1414 Ein Hof in Berneau-Outrelewe wird genannt. Der Schloßherr vom benachbarten Bolland, Thiery von Goleppe, übernimmt den Hof. Es wird noch flämisch oder niederfränkisch gesprochen: Outrelewe, Bolland, Goleppe, Biernawe. Später wird daraus Outreleau, Mouland, Gulpen, Berneau. F

1421 Wynand Snackert op der Gulpen erscheint in den Unterlagen.

1428.  Jean von Thoreel, letzter des Namens in Berneau (Figur links), nahm zusammen mit Thibaut von Eynatten, vom Elternteil von seiner Frau, eine Pacht von 50 muids (Müden) von Spelz, der Abtei von Kornelimünster bei Aachen angehörend, in Besitz. Der Pfarrer, Herr dieses Dorfes, hatte dort einen wichtigen Bauernhof, der Hof von Mortroux genannt wird. Ritter von Thoreel geriet noch in einige unangenehme Verwicklungen, wie z.B. Verhaftung in Aachen.

1431 Dierich von Gülpen, 1497 Frambach von Gülpen, 1497 Reynart von Gülpen, 1505 Heynrich von Gülpen und 1505 Anna von Gülpen, sind Besitzer des Hofes „In der Reynartzkehlen“ im Dreiländereck bei Aachen. Der heutige Reiterhof in Aachen-Vaalserquartier existiert immer noch. Nachfahren haben zu Reynartskehl/von Gülpen einen Stammbaum ins Internet gesetzt, wie ich gesehen habe!

1438 Friedrich Graf zu Veldenz und Spanheim (Sponheim) verleiht an Gerhard von Gülpen genannt von Heddesheim mehrere Lehen auf dem  Hunsrück, später auch Ländereien bei Bad Kreuznach. 1445 ist Gerhard Burgvogt von Kastellaun, erwirbt die Winterburg und wird später Burgherr von Crutzenach (Bad Kreuznach). Auf welche Weise er womöglich über den Aachener Besitz in Traben-Trarbach an Mosel und Hunsrück kam, ist noch ungeklärt (siehe auch 1352). Gerhard bekam 1438 seine Tochter  Sophie, hatte übrigens drei Brüder, die im Südwesten für Junker- und Ritternachwuchs sorgten.

1447 Frambach von Gulpen tritt in Aktion. Der Rittmeister und Herr von Berneau ist wahrscheinlich der Sohn von Thierry. Er heiratet Marie delle Smet. Quasi ist er der Gulpen-Urvater, denn er hatte eine zahlreiche Nachkommenschaft, die sich in Berneau, Mortroux-Wodemont, Neufchateau-Aubin und La Rochette bei Chaudfontaine niederliessen. Noch war Jean Thoreel +1472 der Herr von Berneau, nebenan auf Schloß Burcht. Wenn wir ab Frambach von Gulpen rückwärts in seine Ahnenliste schauen, gehen die Genealogen bis ins 10. Jahrhundert zu Egbert I. van Amstel zurück.

1449 Sophie von Gülpen wird mit 11 Jahren bereits verheiratet!. Sie ist das einzige Kind von Gerhard von Gülpen und Margarethe von Löwenstein. Sie heiratet zunächst Otto Waldbott von Bassenheim, mit dem sie unter anderem Tochter Metza (Mechthild) hat. 2. Ehegatte wird Johann (Hans) VIII. von Eltz, der auch schon einmal verheiratet war. Er hat mehr Glück mit dem männlichen Nachwuchs – der Name von Gülpen wird bald erloschen sein. (Foto: von Bassenheim).

1467 Die Leute von Visé üben Rache gegen Charles, dem Herzog von Burgund und Limbourg, eröffnen die Feindseligkeiten und plündern Berneau aus, auf dem Gebiet des Herzogtums von Limbourg. Auch die Burg Outreleau wurde zerstört, später dann von Jean von Berneau *1414 und seinem Sohn Christian besetzt. Jean wird in unseren Tagen immer noch überschwenglich durch eine Riesenfigur gefeiert, die jedes Jahr durch die Straßen gefahren wird.

Longchamps in Berneau


















1472.  Charles befiehlt dem Ersten Gerichtsvollzieher, den Schöffen von Dalhem anzuweisen, dass die Einwohner von Berneau frei von Unterstützung etc. zu halten sind, denn Berneau gehöre dem Kapitel von St. Servatius in Maastricht an. Noch 1539 setzt sich Charles V. für Berneau ein. 1478 Guillaume von Argenteau starb. Er war Herr von Ochain und Outreleau-Berneau. Dann kam bald Jacques von Gulpen. Er vergrösserte die Schloßanlage Longchamps Ende des 16. Jahrhunderts, fortan „Lankvelt“ (Foto oben). Man beachte, dass wenige Meter (!) hinter dem Schloss die flämisch-französische Sprachgrenze verläuft!


1478 Herman van Gulpen wird geboren. Er wird Inhaber des Frambachleens sein und stirbt 1541. Hermans Mutter war die Maria van Gulpen, geborene van Wittem-Houtem, aus Berneau, *1465-1536. Hermans Sohn ist Reinier van Gulpen, Herr von La Rochette und Berneau und Drost von Dalhem. Dessen Sohn Reinier Junior wird natürlich auch Ritter.

1479 Das Gebiet rund um Berneau wird durch Kampfhandlungen verwüstet.

1482 Der Sohn von Guillaume, Frambach von Gulpen ist gestorben. Er war Herr von Berneau und Rossmühlen (Rosmelle, Rosmel). Der Herr von Berneau residierte auf dem Berneauer Hauptschloß „Burcht“. Später wurde auch seine Witwe, Marie delle Smet (Marie van der Smitzen)+1488), neben ihm in der Kirche von Berneau begraben. 1490 ist bereits das Todesjahr ihres Sohnes und Ritters, Jean (Allard) de Gulpen, der mit Catherine de Neufchateau liiert war. Es folgten der Dalhemer Drossard Renier de Gulpen +1517 mit Marie de Witthem +1496,  Kind von Warnier de Witthem mit Marie van Hulsberg. Bei den Kindern von Renier geht’s weiter mit Frambach +1551 (& Marguerite Loeffs), dem La Rochette-Chef Warnier 1536-1564 (&Marie Golentier), aber auch den Renier-Geschwistern ? de Gulpen +1492 (ein Deutschordens-Kommandeur in Bernissem und Gruytrode), und Frambach (& Anne Pentecoste van Alsteren). 

1488 Die Kinder von Ritter Guillaume von Argenteau +1478, und von Frambach von Gulpen heiraten: Es sind die Dame von Outreleau, Francoise von Argenteau und Thierry (Dierick, Diederich) von Galoppe (Gulpen) – dem Herrn von Remersdael (Rembievaux), +1510. Thierrys erste Frau war Agnès von Berlo, aber diese Ehe wurde annulliert. Francoise brachte u.a. die Herrschaft und das Schloß von Outreleau mit in die Ehe. Die feudale Hochzeit fand auf Schloß Argenteau statt. Unter Zeugen wurde im Speisesaal der umfangreiche Ehevertrag unter Adelsleuten vorgetragen. Zeugen waren unter anderem der (zukünftige Bürgermeister) Thierry selbst und seine Brüder Alard von Galoppe und Rittmeister Jehan von Galoppe. Francoise’s Mitgift war mit dem maroden Schloß z.B. nicht allzu groß im Gegensatz zu den vermögenden Gulpen’s, die jedoch nun unter dem Schutz der wehrhaften Argenteaus standen.

1496 Reynier von Gulpen heiratet Marie de Witthem und erhält über Erzherzog Phillip dem Schönen von seinem Schwiegervater Werner von Wittem die Stelle als Schloßherr von Dalhem. Er ist damit Schöffe von Lencullen und kaufte für 625 Goldgulden das Frambach-Lehen.

1501 Hier beginnen die ersten Register von Berneau. Bis zur französischen Revolution 1794 ist flämisch die Amtssprache. Erst dann setzten sich die Franzosen durch, wenn auch mit gelegentlichem Widerstand. Nachzusehen auf uralten Grabesinschriften.

1501 Sophie von Gülpen wird in jenem Jahr bereits als verstorben geführt. (Bild: Wappen Eltz-Rübenach).

1503 Heinrich van Gulpen +1518, Schloßherr 1507 und Drossard von Limbourg 1515-16, heiratet Guillemine von Amstenraedt +1540. Er vererbte an seinen Neffen Warnier (Werner), Herr von La Rochette und an Frambach, den Sohn von Reynier von Gulpen und Marie von Withem.

1504 stirbt Warnier (Werner) von Withem, Herr von La Rochette (bei Chaudfontaine) und Gatte von Marie von Hulsberg. Er hinterließ einen Sohn Jean und eine Tochter Marie +1536. Marie hatte Rainier von Gulpen geheiratet. Rainier (Herr von Berneau 1505) wurde von Kaiser Maximilien 1514 zum Drossard ernannt, starb aber schon 1517. Er wurde im Grab seiner Eltern in Berneau  beigesetzt. Rainier’s Sohn Frambach erbte zwar von Jean, aber erst der minderjährige Sohn, ebenfalls Frambach, taucht als Erbe von Chateau Berneau auf.

1511 Gerichtsnotizen zur Witwe von Werner van Withem, Marie van Berne (Berneau) (eine geborene van Hulsberch), ihrem Sohn Jan sowie andererseits Reynier von Gulpen und seinem Bruder Dierick. Marie, Tochter von Marie hatte Reynier von Gulpen +1517 geheiratet. Jan hatte Berneau etc. und eine Mühle geerbt. Jan und Reynier schließen 1535 in Lynar in der Molen einen Mietvertrag für die Mühle mit Anne van Vercken für 16 Jahre. Zur weiteren Klärung: Marie von Withem +1536, Frau von Reynier von Gulpen, war die Enkelin von Jean Thoreel, daher kam Reynier in eine gute Situation. Und das heißt: Herr von Berneau nach Libert von Hulsberg, Jean Thoreel und Werner Thoreel. Reynier besass etliche Ländereien. Gewisse Renten und andere Gewinne teilte er sich mit seinem Schwager. Seiner Mutter zahlte er eine Rente von 200 Goldgulden.

1515 Heinrich von Gulpen erhebt das Lehnsgut Frambachleen in Eupen in seinem Namen und im Namen seines Bruders Reynier, beides Söhne von Frambach und Marie delle Smet +1488 (Foto unten: Haus Waldenburg bei Eupen).

1515 Borcht Berneau gehört zur Hälfte Frambach von Gulpen, zur anderen Hälfte Jan v. Wittem. Frambach starb 1551.  Er hatte –noch als Minderjähriger – mehrere Vormünder, Christian von Eynatten oder auch Werner van Reuschenberg.

ca. 1516 Heirat von Frambach von Gulpen, Sohn von Frambach und Marie de Smitzen, Profiteur des Altars von St. Catherine, mit der Dame von Rocourt, Anne Pentecoste van Alsteren de Hamal. Kinder: Anne, Catherine, Frambach, Adolphe, Guillaume. Frambachs Bruder Thierry (Diederich, Diederick) von Gulpen +1610, war zeitweise Herr von Berneau, seine Schwester Elisabeth, lehrt in Sinnich. Danach war noch Cornélie, die 1629/30 stirbt und Jean, der Lütticher Domherr. Catherine übrigens fand in ihrem Herman eine interessante Verbindung zur Familie van Eijs-Beusdael. Über „van Eijs“, van Eynatten, van den Hoven führte der Weg wieder zurück zu Guillemine van Gulpen. Und der gerade genannte Frambach-Junior heiratete ebenfalls in die Dynastie van Eijs, Hermans Schwester Marie. Hier gabs zwei Kinder, Leonard (&Agnes de Bertolf de Belven) und schon wieder ein Frambach (& Anne Marie de Waes). Jetzt wird es wieder interessant, denn jene freuten sich über zweifachen Nachwuchs, neben Frambach - & Anne Marie de Harff – noch seine ältere Schwester, Anne van Gulpen. Jene Anne ehelichte schließlich Warnier de Heynhoven. Während aber Mutter Anne ja noch eine geborene van Gulpen war, heiratete Tochter Anne den Herman Frederic van Gulpen. So blieb es in der Familie. Tochter Anne war allerdings von Mutter Anne’s 2. Mann Philippe Antoine de Grave de Liedekerke.

1517 Todesjahr von Reynier von Gulpen. Reyniers Bruder ist Heinrich.

1517 Johan Torp van Gülpen erwirbt Land auf Gulpener Gebiet. Es nennt sich „Op der Gülpen“ und liegt Richtung Heerstraße nach Stadt Vise, etwa bei Margraten.

1517 Vor dem Dechanten von Erkelenz und dem Marienkapitel Aachen verzichtet Johann von Wittem zugunsten seiner Schwester, Witwe Maria von Gülpen, auf die Vogtei zu Fleron. Auf diesem Lehen des Marienkapitels setzte Maria ihren Schwager Heinrich als Mombar (Stellvertreter) ein. 

1523 Das unter 1488 genannte Paar hatte den Sohn Guillaume +1552, und heiratet als Herr von Outreleau 1523 die Dame von Longchamps, Anne von Bonnant +1558. Beide wurden in der Heimatstadt von Anne in Longchamps, Provinz Namur, begraben. Kurz danach fand der Name Longchamps auch in Berneau Verwendung. Guillaume von Gulpen hatte 1547 von seiner Tante Marie-Hesse von Borcette den Frambachleen Eupen geerbt.

1523 Alart de Gulpen de Rosmel heiratet Katherina zu der Neueburg. Ihre Kinder sind Frambach und Katharina. Frambach und Katharina stehen in den Verkaufsunterlagen für eine Wiese an der Lontzer Mühle. Beiden wird auch das Schloß und die Erbvogtei Lontzen gehören.

1528 Der Herr von Berneau, Wilhelm de Gulpen heiratet Marie von Argenteau.

1530 Die Kinder von Sophie von Gülpen (Eltz) heißen Anton, Agnes (die ins Haus Spanheim/Sponheim) heiratet), Johann, Siegfried, Otto, Metza.

1531 Frambach von Gulpen, Herr zu Neuerburg, ist Lehnsherr der Erbvogtei in Hervé. Dies teilt das Marienkapitel Aachen den Herver Schöffen mit, nachdem Laurenz Messen verzichtet hatte.  Frambach heiratet 1537 die P. von Hamel. Er hat mehrere Söhne, z.B. Adolph. Auch einen Sohn Frambach hat er, dies müßte mindestens der 4. Frambach sein. Sein Sohn Wilhelm wird als Herr von Waldenburg geführt.

Foto: Hier in der altehrwürdigen Abtei Aachen-Burtscheid kann man Geschichte "atmen"!

1532 Peter Moer von Gülpen tritt als Lehnsherr in Erscheinung.

1535 Frambach de Gulpen, genannt Rosmel, kauft für seinen Sohn Lambert, den Moulnier von Grouppreyt, einen Teil vom Hof Dainport, An St. Lucie.

1536 Werner von Gülpen ist nun – auch im Namen seiner Brüder - in Fleron Statthalter. Aber Fleron wird in der Gülpen-Familie noch öfter weitergereicht. Maria von Gülpen, Witwe des Reinartz von Gülpen, war in diesem Jahr verstorben. Ein Verwandter von Hamel, der Witwe des Frambach, Herrn zu der Neuerburg, und ihrer Kinder, führte Fleron fort. Das älteste dieser Kinder, Aloff von Gülpen, war 1539 an der Reihe.

1537 Ritter Gerard de Gulpen stirbt beim Kampf um Burg und Stadt Valkenburg (Fauquemont) vermutlich auf der Burg (heute Ruine).

1544 Frambach von Gulpen ist der erste Berneauer Lehnherr der Gulpen-Familie (wie oben). Er hatte Agnes van Eertweck (Eertwecht) 1587 geheiratet und 1608 das Schloß ausgebaut. Den Turm in Mouland hatte er bereits 1586 ausbauen lassen. Er vermietet seine Mühle für 12 Jahre an Baudouin von Muerter (Mortroux). 1546 hatte er „sein“ Eupener Lehen von Vater Reynier geerbt. Frambach starb 1619. Er hinterließ drei Söhne: Thierry, Jean und den geistesschwachen Frambach sowie zwei Töchter: Elisabeth und Cornélie. Seine Frau Agnes überlebte ihn noch um mindestens 3 Jahre. Frambachs Bruder Warnier wurde dagegen Seignieur von La Rochette und Limburg, Erbsache von Onkel Jean von Wittem. Ob Jean etwas von der Brutalität seiner Vorfahren Werner oder Frederic von Wittem vererbt bekommen hat, ist nicht überliefert. Immerhin war Werner einmal Berneauer Schloßherr. (Foto: Warniergrab).



1549 Warnier de Gulpen, der Gutsherr von La Rochette, stimmt dem Bau eines Kanals an der Vesdre (dt. Weser) zu. Dadurch erhält eine Mühle Wasser. 50 Jahre später wird hier in Vaux-sous-Chevremont Pulver für die spanischen Truppen gemahlen. Die Kirche des Ortes wird 1944 leider von einer deutschen V1-Rakete getroffen. Warnier de Gulpen und seine Gattin Marie Golentier sind im nahegelegenen Trooz-Foret begraben.

1550 Guillaume von Gulpen heiratet Anne van der Heyden. Guillaume ist der Sohn von Frambach von Gulpen und Anne Pentecoste von Alsteren. Kinder: Frederic (mit Barbe von Eynatten), Frambach, Catherine, Anne (1599 mit Godefroid Walgraf von Cortils), Guillemine (mit Leonar Hoven).

1551 Frambach +1551 und Marguerite von Vleustraeten hatten zwei Söhne (Winand und Frambach) sowie vier Mädchen. Drei traten in die Kirche ein und die vierte heiratete Jacques von Brempt, genannt von Lieck. Angeblich teilen sich die Brüder Winand und Frambach den geerbten Besitz in Berneau, in Eupen, den Hof von Amby , den Vroenhoff in Wyck und das Gut von Tongeren (Tongres).

1551 Adolphe de Gulpen, Herr und Trefoncier von Neufchateau erbt die Güter seines Vaters.

1552 Marguerite von Vleurstraten, Frau von Frambach von Gulpen, vermietet ihre Mühle für sechs Jahre.

1562 Guillaume und Anne’s Sohn Jacques von Gulpen +1564, heiratete Anne von Argenteau +1571. Dem Heiratsvertrag zufolge restaurierte er das große Schloß der Argenteaus im Heiratsjahr. Dazu gehörte auch ein Bergfried. Seine Mutter Anne steckte wohl dahinter. Wie üblich ließ er über dem Tor das Gulpen-Wappen mit dem goldenen Zacken-Kreuz anbringen. Jacques war zunächst Junker, dann Herr von Outreleau, Rembievaux und Cromwez/Dalhem. Eine Tochter (Marie) bedeutete das Ende dieser Gulpen-Linie. Die Nachfolger verkauften aus dem Erbe 1658 auch das nahegelegene Berneau-Outreleau. Der neue Besitzer, ein Anwalt aus Lüttich, überließ jedoch der Familie von Gulpen unter Jean-Théodat das Schloß Outreleau 1659.

1564 Werner von Gülpen hat eine Tochter Margarethe, die sich mit Wilhelm von Ruyschenberg (Reuschenberg) vermählt. Später wird ihr Gatte sie vertreten als Lehensnehmer der Erbvogtei zu Fleron.

1566 Herrmann de Gulpen jun. ist Lehnsherr über Berscheidt-Neudorf bei Raeren und heiratet Anna von Somb.



1573 Guillaume von Gulpen, Seignieur von Wodemont und Gouverneur den Landes von Niedermaas, mietet für sechs Jahre einen Landstrich bei Goe, den man Bethane nennt (Foto: Chateau Wodemont).

1568 Oben unter der Jahreszahl 1516 waren fünf Kinder eines Frambach von Gülpen genannt, aber nur Anne, Catherine und Frambach waren erklärt. Hier geht es weiter mit den restlichen beiden. Das Todesjahr 1568 gilt für Adolphe van Gulpen, dem Herrn von Neufchateau. Es ist überliefert, dass er dreimal verheiratet war. Es folgt noch sein Bruder Guillaume van Gulpen, +1577.

1572 - 1614 Der Herr van Gulpen zu Waldenburg ist gleichzeitig Statthalter. 

1574 Hochzeitsjahr von Frans I. von Corswarem und Antoinette van Gulpen (*1550, +1607). Bezüglich ihres Namens: Antoinette ist im belgischen Gulpen geboren. Ihr gemeinsames Kind ist Raes van Corswarem, Heirat mit Maria von Binckem.

1576 Die Nonne Maria Clara de Gulpen aus Burtscheid tritt als Eigentümerin von Ländereien in Densel/Valkenburg auf. Sie stirbt 1632.

1577 Marie von Gulpen, die Tochter von Jacques, heiratet Antoine von Fallois. Somit ist das Gut von Berneau-Outreleau nicht mehr in Gulpen-Hand.

1577 Guillaume van Gulpen ist gestorben. Er war mit Anne van der Heyden (Belderbusch) verheiratet und hatte fünf Kinder: Frederic (& 1600 Barbe van Eynatten), Frambach, Catherine +1645, Anne +1623, (& Godefroid Walgraf de Cortil) und Guillemine (& Leonard van den Hoven, +1630). (Foto: Chateau Berneau)

1588 Landtausch zwischen Adolphe de Gulpen und Andreas von Xheunemont.

1599 notiert: eine Lohnzahlung in der Kirche von 12 Setiers. Einen Monat später noch einmal 6 Vaeten an den Geistlichen, von: Frambach von Gulpen. Warum auch immer. Frambach de Gulpen de Rosmel aus Eynatten/Hergenrath wird nach 1599 Lehnsherr des Reuschenberger Lehens des Kleinen Hauses Eynatten.

ca. 1600 Frederic von Gulpen, der Seignieur von Wodemont, Manhin, Stockem usw. sowie Stadthalter der Grafschaft Limbourg, Sohn von Guillaume von Gulpen,  heiratet Barbe von Eynatten. Sie kommt vom Haus Eynatten auf Obsinnich und ist Herrin von Brockem und Bonraedt. Sie werden vier Kinder haben: Catherine, Jean Guillaume (& 1635 Marie Anne de Draeck – 5 Kinder, 6 Enkel, 4 Urenkel), Jeanne +1649 (&Jean Hoen) und Herman Frederic de Gulpen +1654 (& Anne de Heynhoven, Dame de Harlue, +1641). Die 15 Nachfahren von Jean-Guillaume sind: Anne und Walrave, dann Frederic +1682 (& Charlotte de Schetz de Grobendonck und Kind Florence Marie & Eugene Albert Hoen de Cartils). Der Vierte war Jean Guillaume (&Marie Antoinette de Draeck mit 5 Kindern Walraf Francois 1671 (& Isabelle Eugenie van Ufflingen 1705 und 4 Kindern: Marie Eleonore Josephine *1706, Marie Philipine Arnoldine *1708, Charles Jan Joseph *1710 und Francois van Gulpen *1714). Nach Walraf das zweite Kind. Jean Guillaume *1672, Marie Jeanne *1679, Jacques Nicolas *1682 und Guillaume Balthasar *1686.

nach 1600 Herman Frederik van Gulpen, Herr von Herten (Roermond), wird genannt als einer der maßgebenden Zeitgenossen der Valkenburger Umgebung des 17. Jahrhunderts.

1606 Noch einmal zu Frambach von Gulpen. Er streitet vor dem Rat von Brabant um Betretungsrechte mit dem Besitzer von Schloß Longchamps, Aert Hustyn von Berneau. Frambach stirbt 1619. In seinem Testament für seine Kinder vermacht er dem geistesschwachen Frambach eine Rente. Vormund ist Wilhelm von Gulpen aus Amby. Thierry erbt die Borcht in Berneau und vieles andere. Elisabeth erhält eine Rente, Jean erhält ein Haus und weitere Güter im Norden Limbourgs, Cornélie ebenfalls ein Haus und Renten.

1607 Wir notieren einen Gerichtseintrag von Willem van Gulpen, Maastricht. 

1609 Frambach de Gulpen heiratet Anne van Harff. Sein Todesjahr wird 1646 sein. Sein Vater Frambach hatte Anne Marie de Waes geehelicht.

1610 – 1653 Marie von Gulpen von Wodemont, gerichtliche Erbabwicklungen zu ihrem und dem Besitz ihres verstorbenen Ehemannes Adolf von Gulpen betreffend Schloß Neufchateau. Frederic de Gulpen von Wodemont und Neufchateau war Sergeant-Major der Cavallerie und hatte Charlotte de Grobbendoncq zur Frau genommen.

1613 Gérard Putelinck van Remunda, Sohn von Winand van Gulpen erhob 16. Januar 1613 die komplette Herrschaft vom sogenannten Frambach-Lehen in Eupen. Er verkaufte ihn an Guillaume von Caldenbourg, Major von Limbourg für 5600 Brabanter Gulden und 500 Reichstaler, zu zahlen an das Clarissenkloster zu Köln, dem Sitz seiner Schwester,  Anne von Gulpen.

1615 Thierry van Gulpen +1660, heiratet Helene von Brus von Loen +1646. Thierry war der Bruder von Frambach +1619. Von Thierry ist bekannt, daß er ein gerechter Herrscher war (Hoher Herr von Berneau ab 1630).  Seine Gattin entlohnte Thierry für die Hochzeit mit 3600 Gulden. Sie hatten fünf Kinder: Agnès-Cornélie*1520, Nonne in Sinnich. Jean-Hélène *1623, Dame de la Valée et de Nivelle. Catherine-Francoise *1627, Frau eines SMC-Kapitäns. Marie-Barbe *1630, Nonne in Sinnich. Und Jean-Théodat *1634. Von ihm später. 

1617 Frederic von Gulpen, Herr von Wodemont und Oberleutnant/Drossard von Limburg, erbt Relikte seines Onkels väterlicherseits, Adolphe von Gulpen und dessen Frau Marry von Wausson.

1623 Marie von Gulpen gestorben.

Foto: Fast 400 Jahre später ist Ulrich J. Gülpen vor dem Abteitor von Aachen-Burtscheid mal wieder wie so oft auf Spurensuche.

1628 bis 1664: Vier Archiv-Unterlagen im Limburger Museum zu Jonkheer Daem Gulpen van den Eycken und Jonkheer Frederik van Gulpen.
 



ca. 1632 heiratet Frederic Herman die Anne von Herlo Rucker auf Wodemont.

1634-1704 Jean-Théodat van Gulpen, war das fünfte Kind und der erste Junge von Thierry und wurde Nachfolger seines Vaters auf Berneau. Jean-Theodat war Hoher Drossart und Oberleutnant der Lehensgüter der Grafschaft Dalhem. Er heiratete 1657 Guillemine-Eve von Schwartzenberg +1670, und ihre 5 Kinder waren: Jeanne-Guillemine-Marie *1659, Anne-Barbe *1663, Helène *1664, Walrave-Hyacinthe *1666 und Marie-Angélique *1669. Jean-Théodat hatte also keinen männlichen Erben und als seine Tochter Anne-Barbe (+1735) den bedeutenden Grafen Jean von Kerckem (+1710) heiratete, war er gegen die Hochzeit, weil er schon den Verlust von Berneau und Bombaye ahnte. Jean-Théodat von Gulpen heiratete ein zweites Mal, um seine Nachfolge zu retten. Aber kein Glück: Seine Frau Béatrice van Eyck de Maestricht +1736 schenkte ihm zwar 4 Kinder, zwei Mädchen – die gut verheiratet wurden – und zwei Knaben, die jedoch nicht heirateten, so wie es scheint. Die Namen: Isabelle-Marie *1675, +1719, verheiratet mit Oberleutnant Cornel von Grevenbroich. Jean +1677, Jeanne-Hélène *1670, +1723, heiratete 1705 Simon Hustin aus der Bürgermeister-Dynastie von Berneau). Und Jean-Gérard +1697. Vater Jean-Théodat, der letzte Seignieur von Berneau, schloß hier den Reigen der Familie Gulpen von 1544 bis 1704.

ca. 1635 Heirat Jean Guillaume von Gulpen (Sohn von Frederic und Barbe von Eynatten) mit Marie Anne von Draeck. Kinder: Anne (Äbtin von Hoven), Walrave (Dekan von Notre Dame Aachen), Frederic (1670 mit Charlotte von Schetz), Jean Guillaume (1670 mit Marie Antoinette von Draeck) sowie Frambach von Gulpen.

1636 Jean de Gulpenne heiratet in Namur Marguerite. Ihr Sohn ist Theoderic.

1637 Wir notieren aus den Lütticher Kirchenbüchern eine Anna Helena de Gulpen und den Capitano in spanischen Diensten, Johan Guillaume de Gulpen, beide vom Gulpen-Sitz Wodemont.

1648 Marie von Draeck stellt Jean Guillaume von Burg Gulpen ihren Besitz Neufchateau zur Verfügung. Nachfolger sind Frederic und Walraff von Gulpen sowie Guillaume, Frambach und Anne.

1651 Eigentumsübertragung von Wodemont der Marie von Draeck auf ihre Kinder Frederick (Seignieur Neufchateau), Walgraven (Aachener Domherr) und Guillaume von Gulpen (Seargent Major).

1653 Anne von Gulpen stirbt. Jean Guillaume von Burg Gulpen (auch: Fort Gulpen – damit ist Wodemont gemeint) erklärt einen Gerard Broly, Herr von Wodemont, zum Erben.

1654 Herman Frederic van Gulpen stirbt. 13 Jahre vorher war seine Gattin Anne de Heynhoven gestorben. Ihre zwei Töchter werden den Namen    Gulpen nicht weiterführen können: Barbe de Gulpen sowie Schwester Anne Marguerite de Gulpen, die auf Schloss Harlue heiratete. Der Glückliche war der Baron von Acre, Philippe Antoine de Gavre de Liedekerke. 

1663 Die Tochter von Frambach jun. +1619, Anne-Barbe von Gulpen 1663-1735, heiratete Baron Guillaume Jean de Kerckem, Herr von Grathem +1710. Sie brachte als „Aussteuer“ die Herrschaft von Berneau mit.

1665 Walraff von Gulpen Domherr und Sergeant Major in Aachen. Jean Guillaume Baron von Gulpen und Herr u.a. von Wodemont, im katholischen Dienst seiner Majestät.

1667 Ein Blick in die ältesten Kirchenbücher zeigt, dass die bürgerlichen Gülpen’s in Würselen ansässig sind. Gerhard (Gerard) Gülpen, Sohn des Joris, sorgt für reichlich Nachwuchs!

ca. 1670 Jean Guillaume von Gulpen (Sohn des gleichnamigen J.G. und Marie Anne von Draeck) heiratet Marie Antoinette von Draeck. Kinder: Walraff Francois *1671 (1705 mit Isabelle Eugenie von Ufflingen – heute Oberöfflingen), Jean Guillaume *1672, Marie Jeanne *1679, Jacques Nicolas Joseph *1682, und Guillaume Balthasar *1686. (Schreibweisen: Draeck, Drack, Draecq. Hierzu nachfolgend ein FOTO: Das Chateau de Draeck in Teuven/Voerstreek). Noch die Kinder von Walraff und Eugenie: Marie Eleonore Josephine *1706, Marie Phillipine Arnoldine *1708, Charles Jean Joseph *1710 und Francois *1714.

Das Chateau de Draeck in Teuven (Voerstreek-Region) ist ein beachtetes Hotel.

1672 Ludwig der XIV. wohnt einige Tage auf Berneau.

ca. 1670 Frederic von Gulpen Hochzeit mit Charlotte von Schetz.

1682 bis 1683 Vorsorgliches Testament von Jean Guillaume von Gulpen und Ergänzungen von Marie von Gulpen – zu Rossmühlen (Rosmel) und Wodemont.

1685 – 1688 Mehrere kleine Gerichtsstreitigkeiten gegen Jean Guillaume von Gulpen.

1691 Besitzverhandlungen zwischen Jean Guillaume von Gulpen von Wodemont und anderen mit Witwe Barbara Pontpierre (Neufchateau). Außerdem neuer Mietvertrag Rossmühlen (J. von Gulpen) und Rente an die Mühle Hamevaux (Jean Guillaume und Sohn Wallraff Francois von Gulpen). Mühlenbesitz abgetreten in 1696.

1696 Antoine de Liedekerke, Herr von Nieuwekerke, Gatte von Anne Marguerite von Gulpen, stirbt. (Ich darf anmerken, dass es aus dem Hause de Liedekerke in den letzten Jahren u.a. zwei bedeutende Sterbefälle gab: Solange de Liedekerke, die jahrzehntelange Hofdame Königin Fabiolas verstarb vor einigen Jahren und erst kürzlich verschied Graf de Liedekerke auf seinem Schloss in Eijsden).

1696 Hochzeit Eugene Albert von Hoen mit Florence Marie von Gulpen, Zeugen: Frederic von Gulpen und Charlotte von Schetz.

1697 - 1698 Verkauf des Besitzes der Herrschaft von Asse durch Hoen/Gulpen an einen Reverend Thisquen (Domherr Lüttich). Auch Rossmühlen betroffen.

1700 Dem Théodat von Gulpen, Hoher Drossart, Graf von Dalhem und Oberleutnant wird angeboten, bei Schloß Burcht eine Schule für flämisch und Latein einzurichten. Théodat soll im Hause des Geistlichen wohnen. Drei Tage später übergibt Théodat einem Notar sein Testament. Marie-Béatrix von Eyck soll u.a. seine Möbel etc., seine Tochter Anne-Barbe das Schloß erben. Auch an seine erste Frau Willemine von Schwartzenberg und an alle anderen Nachkommen denkt er, auch „Mißheiraten“ berücksichtigt er. Der letzte Herr von Berneau namens Gulpen starb am 4. Juni 1704.

1702 Bürgerliche Hochzeit Jean Gulpen mit Caterine Royen in Sippenaken.
Kinder: von 1703-1724: Marie, Elisabeth, 2 x Anne, Michel, Gerard, Pierre, Eve Marie. (Joannis Gulpen ex Vernelsberg)

1711 Rentenfeststellung auf dem Wodemont-Grundstück durch Walraf Baron Francois von Gulpen, Herr von Wodemont und Mauhain.

1714 Francois verkauft dem Müller von Asse, Guillaume Barchon seinen Besitz an der Mühle für 2400 Gulden.

1715 Guillaume Balthasar Ritter von Gulpen von Wodemont, Herr von Causter, und der Freiherr von Gulpen klären vor Gericht ihre gegenseitigen Güter, Zinsen und Renten dieses Hofes. Weitere Gerichtsentscheidung zwischen den Parteien 1718.
ca. 1727 Hochzeit von Paul Vandensavel mit Marie Gertrude van Gulpen. Kinder: Jean Paul und Jean.

1731 bis 1747: Die gesammelten Archivunterlagen dieser Jahre schenkt der Kapellaan van Gulpen dem Rijkssarchiev. Auch W. van Gulpen, Kannoniek der Hauptkirche von Maastricht (Onze lieve Vrouw) hinterlässt ein Register.

1735 Anne-Barbe de Gulpen heiratet Jean de Kerckem. Danach ist der Name Gulpen auf Berneau gelöscht!

1738 Die Äbtin Baronessa de Gülpen de Vaudemont ist Taufpatin in Wiedenbrück.

1747 Eugene Albert von Hoen ist Herr von Neufchateau, Wodemont, Stockem und Libeck.

1748 Der Drucker Joannes van Gulpen macht sich um die Vergangenheit Maastrichts verdient und druckt das Gemeindearchiv.

1771 Ein Großneffe von Anne-Barbe de Gulpen, der Graf von Borchgrave von Altena, Jean-Guillaume 1748-1818, erhebt die Herrschaft Berneau. 

1778 Wir schwenken hinüber nach Maastricht zur Patrizier-Dynastie der van Gulpens und sind in der Lebzeit der drei Verleger (und Konkurrenten) Gijsbertus, Joannes und Joannes-Tilmanus van Gulpen. Jener Zweig der van Gulpen hat zahlreiche Nachkommen hervorgebracht. Darunter Kirchenleute, Ärzte, Notare, Maler, Kaufleute. Der Stammbaum ist so interessant, dass ich hier einmal meinem Prinzip untreu werde ihn doch veröffentliche. Siehe nach dieser Zeittafel.

1779 Wir bleiben noch kurz bei diesem Zweig: Die mit Johannes van Gulpen (*1724)verwitwete Petronella Kicken erscheint in den Gerichtsakten gegen Martin Geurden. 

1785 Berneau wird in Verhandlungen dem Joseph II. von Österreich zugeschlagen. Es folgt bald die französische Zeit 1794-1814 und die niederländische Zeit 1814-1830.

1826 Wir lesen im Familienarchiv der Familie Nijst, dass die Familie Gulpen dem P. D. Nijst Land vererbt hat. 

1909 Der letzte der Familie Borchgrave d’Altona verläßt das Schloß Berneau. Die Borchgraves haben mehrere der Gulpen-Schlösser bewohnt. Auf dem historischen Friedhof von St.Servatius Berneau liegen viele der Familienmitglieder begraben. Nachkommen leben heute noch.

1914 Berneau-Borcht: Durch einen Brand verschwindet leider das Wappen der Familien Gulpen und Eertweck. Auch das Grundbuch leidet unter dem Brand. 

1940 Nun wird Chateau Berneau auch noch durch eine deutsche Bombe getroffen. Die Beschädigung konnte bis heute nicht ganz beseitigt werden. Der Besitz wechselte von Privat zu Gemeindeeigentum und ist heute wieder Privat.

1945 Der 2. Weltkrieg hinterließ vor allem im Dreiländereck seine Spuren. Der Westwall ist als Mahnung vielerorts stehengeblieben. Die Bewohner des niederländischen Gulpen gedenken heute noch u.a. des Bombenabwurfs auf Gulpener Bauern. Bei Gulpen-Margraten ist eine Gedenkeinrichtung. Aber vor allem in Belgien wird das Andenken an den grauenhaften Krieg vielerorts lebendig gehalten.  Neufchateau-Aubin, Berneau und Henri-Chapelle sind hier zu nennen. 

2013 Empörter Aufschrei in den Niederlanden: Das schöne Schloß Schaloen in Alt-Valkenburg soll als teuerste Immobilie des Landes für 17,5 Millionen Euro privat verkauft werden. Über die historischen Inhaber Hulsberg gab es eine Verbindung zu den Adeligen van Gulpen.

- wird fortgeführt -

 
     
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